Streikgeschehen

Streikgeschehen

09.05.2023

Es ist kein Geheimnis, dass die Arbeitsbedingungen für LKW-Fahrer vor allem in den osteuropäischen Ländern teils horrende Formen angenommen haben. Das sind oft scheinselbständige Fahrer, die bei vollem Risiko wochenlang nicht aus ihrer Kabine herauskommen und dann auch noch lange auf ihre Zahlungen warten müssen. Immerhin geht durch die Presse, dass die usbekischen und georgischen Fahrer, die seit Wochen bei Gräfenhausen streiken, jetzt ihr Geld bekommen haben. Zwischendurch waren ja sogar Schlägertrupps angerückt, um die Geschäftsbedingungen der polnischen Auftraggeber durchzusetzen. Wie es allerdings um die Zukunft der Kollegen und ihrer Familien in ihren Heimatländern aussieht, ist schwer zu sagen, lässt aber Schlimmes befürchten. Der deutsche Verkehrs-Staatssekretär Oliver Luksic hat in jedem Fall angekündigt, die Einstellung von Fahrern aus Nicht-EU-Ländern in Deutschland zu vereinfachen. So soll die Sprachprüfung entfallen und der Arbeitskräftebedarf muss nicht mehr im Einzelfall nachgewiesen werden. Die Gewerkschaft Verdi hat sich natürlich auch eingeschaltet und fordert die Durchgriffshaftung für Aufträge über die gesamte Lieferkette hinweg – z.B. in Sachen Mindestlohn. Unteraufträge sollen durchgehend transparent gestaltet werden.