29.08.2022
Kein Wunder, dass derzeit alle Welt über die Treibstoffkosten reden muss. Da werden dann plötzlich auch die zunehmenden Berichte über die möglichen Alternativen wichtiger. Diesen ist jedoch allen gemein, dass sie Szenarien besprechen, die immer noch Jahre in der Zukunft liegen. Aber fassen wir einmal zusammen. Bis zum Jahresende will zumindest Tesla auftrumpfen. Der rührige und manchmal auch lautstark agierende Elon Musk will bis zum Jahresende seine neuen Elektro-Sattelschlepper in den USA ausliefern. Mit einer Reichweite von 800 km (!) sollen sie konkurrenzfähig sein. Genaue Zahlen oder Preise hat er sicherheitshalber noch nicht genannt, aber die großen Zulieferer sind schon interessiert.
Wasserstoff im Jahr 2045
Derweil werden in Deutschland Meta-Studien betrieben, wie sich die Situation für den Wasserstoff hier entwickeln könnte. Solche Meta-Analysen fassen die Ergebnisse von Einzelstudien zusammen und gewichten die Ergebnisse so, dass sie zumindest Trends ergeben. Doch das ist schwierig. Die Vorhersagen belaufen sich beim Wasserstoff auf einen Anteil am gesamten Energieverbrauch im Verkehr zwischen 6% und 33% im Jahre 2045. Das ist natürlich höchst ungenau. Einig ist man sich, dass der Schwerlastverkehr den größten Anteil davon nutzen wird, nämlich 60% – 80% des hierzulande eingesetzten Wasserstoffs. Von den ca. 400 Terawattstunden an Energie, die im Verkehr genutzt werden sollen, soll ein knappes weiteres Viertel für die Erzeugung von E-Fuel für den inländischen Wasser- und Luftverkehr verwendet werden. Die Studie sagt natürlich nichts darüber aus, wie der Strom für die restlichen Verbraucher erzeugt werden soll, also die vielen Millionen Elektro-Autos, die bis dahin fahren sollen. Der geschäftstüchtige Branchengigant Amazon setzt jedenfalls auf den Vorteil von Wasserstoff. Hier hat man sich durch langfristige Lieferverträge bereits seinen Anteil ab 2025 gesichert, nämlich ganz konkret knapp 11.000 Tonnen im Jahr.
Hyundai macht mobil
Und nachdem Hyundai einen großen Erfolg mit den Wasserstoff-LKW in der Schweiz eingefahren hat, werden jetzt die ersten 27 Fahrzeuge nach Deutschland geliefert. Die LKW haben eine Reichweite von 400 km. Der dazu benötigte Wasserstoff wird auf den LKW in sieben Behältern gespeichert, die in 10 Minuten gefüllt sein sollen. Zunächst gehen 17 LKW zu einem Käufer, der sie zu Koffern oder Kühlfahrzeugen ausstatten will. Dann sollen sie an Kunden vermietet werden – zu einem Kilometer-Festpreis.