Ein Sieg für den Verkehrsminister?

Ein Sieg für den Verkehrsminister?

29.03.2023

Gerade noch war der Beschluss ergangen, dass der Inhalt der Mails zwischen dem Porsche-Chef und dem Verkehrsminister Wissing unter Verschluss bleiben sollte. Das war sicher ein Erfolg für Herrn Wissing. Jetzt hat er einen weiteren Grund zum Feiern. Denn mit der Einigung mit der EU-Kommission dürfen Verbrennermotoren auch nach 2035 noch zugelassen werden, sofern sie denn nur E-Fuels tanken. Der Verkehrsminister meint zufrieden, dass es gelungen sei “im Rahmen der Regulierung zu den Flottengrenzwerten das Element der Technologieneutralität sicherzustellen”. Die Wissenschaft, Umweltschützer und auch diverse Wirtschaftsverbände sehen das etwas anders. Sie sehen eher eine Behinderung der konsequenten Umsetzung der Ziele einer erfolgreichen Klimapolitik.

E-Fuels seien hauptsächlich entwickelt worden, um solche Maschinen am Laufen zu halten, die situations- und konstruktionsbedingt nicht auf andere Antriebsarten umgestellt werden können. Das betrifft z.B. Teile der Schifffahrt, der Schwerindustrie und des Luftverkehrs. In der Autoindustrie dagegen stimmen nur gewisse Nischenhersteller wie Porsche in die begeisterte Zustimmung der E-Fuel-Lobby ein. Für die Kritiker der E-Fuels dagegen ist klar, dass diese Kraftstoffe so ineffizient wie teuer sind. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm betont den Fakt, dass E-Fuels fünf- bis siebenmal so viel Strom wie E-Autos erfordern, der dann in Form von Kraftstoffverbrennung nur 10 % der eingesetzten Energie als Leistung erbringt.