27.06.2022
Selbst beim Finanzminister macht sich langsam die Erkenntnis breit, dass eine vorübergehende Steuersenkung für Treibstoff nicht unbedingt voll beim Verbraucher ankommt. Und zu den Verbrauchern gehören auch die Transportunternehmen, die mit den hohen Dieselpreisen in eine schwere Bredouille geraten. Dazu kommen die Auflagen für die CO2 Begrenzung, die in den nächsten Jahren massiv zunehmen werden. Kein Wunder also, dass bei einer Befragung von Flottenbetreibern sich ein klares Bild über die Wechselbereitschaft auf neue Antriebsformen ergibt.
Für die kurzen Strecken und bei den leichten Nutzfahrzeugen werden jetzt schon viele batteriebetriebene Fahrzeuge verwendet. Knapp 20 der 30 befragten Unternehmen betreiben jetzt schon mindestens 10% ihrer Flotte elektrisch. Bis 2025 aber wollen 80% der Unternehmen Brennstoffzellen im Fuhrpark einsetzen und 100% werden auch elektrisch fahren. Nach weiteren Berechnungen bedeutet das für Europa einen Anstieg der Verkäufe von E-LKW über alle Gewichtsklassen um die 20% bis zum Jahr 2030. Im gleichen Jahr soll der Marktanteil der emissionsfreier Antriebe bei den LKW ca. 30% betragen.
Für die Hersteller steigen damit die Anforderungen an die Erneuerung der Infrastruktur, denn die Transportunternehmen sehen in der immer noch viel zu geringen Zahl von Ladestationen, aber erst recht von Wasserstofftankstellen den Hauptgrund für Verzögerungen. Immerhin sorgen bessere Batterien und schnellere Ladezeiten zumindest bei den leichten Nutzfahrzeugen für ein Absinken der Gesamtbetriebskosten. Diese sollen bis 2030 um 25% reduziert werden. Die hohen Anschaffungskosten für die neuen LKW werden wahrscheinlich die Leasing-Modelle um einiges beliebter machen.