Das Lieferketten-Gesetz macht Probleme

Das Lieferketten-Gesetz macht Probleme

24.02.2022

2023 soll es für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern in Kraft treten, ein Jahr später wird es dann auch kleinere Firmen ab 1.000 Mitarbeiter treffen. Das sogenannte Lieferketten-Gesetz hat längst nicht nur Freude hervorgerufen in der Wirtschaft. Schließlich soll es die deutschen Unternehmen zwingen, ihre weltweiten Zulieferer genau zu kontrollieren. Dabei geht es um die Einhaltung der Menschenrechte, die Arbeitssicherheit und den Umweltschutz. Die Lieferketten stehen schon jetzt im Zentrum der Aufmerksamkeit, da sich in den letzten zwei Jahren die Abhängigkeit von außereuropäischen Zulieferern sehr deutlich gezeigt hat.

Aber zunächst soll es jetzt darum gehen, dass die Arbeitsbedingungen und Umweltschutzmaßnahmen in Asien oder Afrika auch den europäischen Anforderungen entsprechen. Das wirft große Probleme auf. Bei einer Befragung stellte sich Anfang des Jahres heraus, dass zwei Drittel der betroffenen Unternehmen stark daran zweifeln, dass sie den Auflagen nachkommen werden können. Gründe dafür finden sich vor allem in den dazugehörigen Prozessen. Diese sind nicht flexibel genug und die dazugehörige IT-Technik veraltet. Das sieht das Bonner Unternehmen T-Systems jetzt als großartige Möglichkeit den Umsatz zu steigern. Man bietet eine eigene App an, die auf der Now-Platform läuft. Die Now-Platform ist eine Software zur Abbildung der kompletten Lieferkette und stellt mit der neuen App in gewisser Weise eine Revolution dar.

Denn in den meisten Unternehmen liegen die Daten für eine Draufsicht auf die gesamte Lieferkette in den verschiedensten Abteilungen verstreut. Der Einkauf, das Rechtswesen, das Qualitätsmanagement und das Controlling pflegen eigene Datenbanken und Applikationen, die bisher nur in Ausnahmefällen die Entwicklung übergreifender Kennzahlen ermöglichen. Lieferantenauswahl, Vertragsmanagement und Risikomanagement arbeiten eben doch nach sehr unterschiedlichen Prozessen. Mit der neuen App soll auch die künstliche Intelligenz Einzug halten. Sie soll praktisch automatisiert die Lieferverträge, Bestellungen und ähnliche Unterlagen auf die Einhaltung der Auflagen untersuchen, auch wenn die Schauplätze dafür in anderen Kontinenten liegen.