10.01.2023
Immer zu Anfang eines Jahres werden in allen Zweigen der Wirtschaft Trends vorgestellt, die das kommende Jahr prägen sollen. Für 2023 werden im Transportwesen oft ähnliche Themen wie für 2022 genannt. Da gibt es den russischen Krieg in der Ukraine, die wieder aufflammende Problematik mit Corona in China und natürlich den Personalmangel. Drei andere Trends will der CEO von Transporeon erkennen, das weltweit größte Netzwerk zur Abwicklung logistischer Prozesse. Natürlich geht Stephan Sieber auch auf die Problematik der Lieferketten und die Probleme mit der neuen Gesetzgebung ein.
Aber er positioniert die für ihn wichtigsten Trends auf eine höhere Abstraktionsebene. So sieht er die Transportunternehmen auf dem Weg, sich von der reinen Widerstandskraft (Resilienz) gegen Beschaffungsschwierigkeiten und gestörte Lieferketten auf mehr Optionalität zu verlagern. Das heißt für ihn die Erschließung alternativer Beschaffungsstrategien und neuer Lieferantenbeziehungen, die im Notfall tätig werden können. Der zweite Trend besteht im Ausbau der Kooperationen von Unternehmen in der Transportbranche.
Ein wirksames kollaboratives Netz könnte effektiv dazu beitragen, entstehende Kapazitätslücken in der Logistikbranche zu schließen (Dazu würde in seiner Ansicht natürlich die Nutzung seiner Plattform beitragen). Der dritte Trend besteht nach seiner Meinung in einer sinnvollen Verbindung zwischen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. So sehr die Gefahren einer Rezession durch Inflation derzeit auch die Ziele der Nachhaltigkeit gefährden, sollten die Transportunternehmen jetzt spätestens damit beginnen, ihre Bemühungen um nachhaltige Betriebsführung langfristig zu planen. Das betrifft gleichfalls die Problematik der ineffizienten Lieferketten.